Politisches Engagement – Es bleibt alles in der Familie
Manchmal, da fällt der Apfel zwar nicht weit vom Stamm, aber er fällt gleichsam in Zeitlupe. Und braucht mehrere Generationen, bis er sein Ziel erreicht. Klaus-Ludwig Schulz, sozialdemokratischer Kandidat auf Platz 44 für die Stadtverordnetenversammlung, ist ein Fall eindeutiger Vorbelastung. Sein Urgroßvater mütterlicherseits, Emil Goll, war ein Vollblutpolitiker, der die Eingemeindung seines Dorfes Bockenheim mit kritischem Auge verfolgte. Mit 37 Jahren wurde er 1902 zum Stadtverordneten gewählt, ein Mitglied der „Freisinnigen Partei“, die später in der „Demokratischen Partei“ aufging. Im Römer war er Vorsitzender des Finanzausschusses. Freisinnig und demokratisch – diese Eigenschaften schreiben ihm die Zeitungen der Stadt wie die „Kleine Presse“ zu: „Ein Freiheitsmann echter Prägung. Nicht ausgesprochen radikal in wirtschaftlichen Fragen, aber doch im Besitz eines geschärften sozialen Gewissens. Politisch erfüllt von den Idealen zielklarer, gesinnungstreuer Demokratie. Ein Sprecher von stärkster Wirkung in der Breite. Immer mit Glut und innerer Teilnahme bei der Sache.“ Er füllt die Säle und ist nach Meinung der Zeitung „eine der großen Nummern der Frankfurter Demokratie“ (1919).
1927, als Emil Goll schon in die preußische verfassunggebende Versammlung gewählt war, lässt die „Frankfurter Zeitung“ kein Lob aus: „Mit seinem Eintreten für den Mittelstand ... wurde er einer der angesehensten Sachwalter des Frankfurter Bürgertums.“ Der gelernte Küfer und erfolgreiche Gastronom (Palmengarten, Gesellschaftshaus im Zoo, Café Esplanade) habe nie einseitige Sonderinteressen vertreten.

Emil Goll 1930 Klaus Ludwig Schulz 2006
Was das alles mit heute, mit dem sozialdemokratischen Wahlkämpfer Klaus-Ludwig Schulz zu tun hat? Ein Blick auf seine Homepage genügt (www.klaus-ludwig-schulz.de). Er identifiziert sich mit seinem politisch und sozial so stark engagierten Vorfahren, denn Emil Goll stand für Werte wie Demokratie, soziales Gewissen, Überzeugungskraft, Gemeinnützigkeitsgefühl. Und er weiß, wovon er redet, wenn er zum Beispiel bessere Perspektiven für die Jugend fordert. So engagiert er sich seit 1993 im Team der Bildhauerwerkstatt Gallus, einem Projekt der Jugend-Kultur-Werkstatt Falkenheim Gallus e.V., wo straffällig gewordene Jugendliche ihre vom Gericht verhängten Arbeitsstunden abarbeiten können. Dabei entstehen Skulpturen aus Holz, Stein und Metall, die in Ausstellungen oder Auktionen verkauft werden, die Klaus-Ludwig Schulz organisiert. Praktische Sozialpolitik, die Früchte trägt.
Seit fast 40 Jahren ist Klaus-Ludwig Schulz in der Frankfurter Kunstszene zu Hause. Vor 31 Jahren kuratierte er ehrenamtlich die erste von vielen Ausstellungen. Als Experte für die Frankfurter Kunst des 20. Jahrhunderts weiß er um die Bedeutung der Kultur-schaffenden für die Entwicklung der Gesellschaft, weshalb er deren Verdrängung aus der Innenstadt nicht hinnehmen will und sich für bezahlbare Ateliers und Wohnungen im Zentrum stark macht.
Klaus-Ludwig Schulz strebt in die Fußstapfen seines Urgroßvaters. Weil auch er weiß, wie wichtig es ist, zu wissen, woher man kommt. Emil Goll hilft ihm bei der Entscheidung, wohin er sich in seiner politischen Zukunft orientiert. Ein Mann wie Goll würde einen Wahlkampf mit dem Motto „Heimat Frankfurt“ bedingungslos unterstützen. Denn er gehört zu den Persönlichkeiten, die das Wahlprogramm der Frankfurter Sozialdemokraten meint, wenn es sich auf die „sozialdemokratischen Gestaltungsleistungen der Zwanziger Jahre“ beruft, auf Ernst May (Architekt), Ludwig Landmann (Oberbürgermeister) und Margarete Schütte-Lihotzky (Erfinderin der „Frankfurter Küche“). Sie stehen für das „Neue Frankfurt“, damals wie heute, verkündet OB-Kandidat Franz Frey.
Klaus-Ludwig Schulz macht sich für eine familienfreundlichere Stadt, weniger Verkehr und mehr Rücksichtnahme auf die Schwachen, die Kinder, die Behinderten, die älteren Bürgerinnen und Bürger stark. Er ist „für ein liebenswertes Frankfurt, für eine Heimat, in der sich die Bürger wohl fühlen“. Die Überzeugung seines Urenkels hat Emil Goll vor 80 Jahren eins zu eins geteilt.
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Presse:
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Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.02.2011
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Frankfurter Rundschau, 29.03.2006
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Frankfurter Neue Presse, 24.03.2006
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Politisches Engagement Es bleibt alles in der Familie
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Frankfurter Neue Presse, 17.03.2006
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Frankfurter Rundschau, 31.01.2006
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Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2001
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Frankfurter Rundschau, 2001
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Höchster Kreisblatt, 1999
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Frankfurter Neue Presse, 1995
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